Verlockend ist Savary Island als Reiseziel vor allem wegen seinem
BC-untypischen warmen Wasser. Man spricht vom wärmsten Wasser nördlich
von Mexiko. Gerücht genug, um sich das einmal genauer anzuschauen.
Savary liegt vor der Sunshine Coast in British Columbia, am nördlichen Ende der Georgia Strait, circa 145 Kilometer nordwestlich von Vancouver.
Charakteristisch für die Insel sind die langen weißen Sandstrände, die
vielen Muscheln und Austern, die man hier ohne weiteres bei Ebbe aus dem
Sand lesen kann (mit Angellizenz!) und natürlich die einmalige
Inselstimmung. Es herrscht ein fröhliches Mit- und Nebeneinanderher, es
wird geholfen wenn notwendig und man fühlt sich direkt willkommen auf
dem freundlichen Eiland.
Savary Island ist mit seinen 8 Kilometern Länge und durchschnittlich 850
Metern Breite relativ klein und übersichtlich. Dennoch bietet sich ein
Fahrrad an, um die Insel zu erkunden. Ein Fahrradverleih befindet sich
in unmittelbarer Nähe des Docks; einige Ferienhütten stellen kostenlos
Räder zur Verfügung.
Die Erkundung auf dem Wasserweg ist auch den Paddlerschweiß wert. Am
Indian Point befindet sich ein Kajak-Verleih von wo man kleinere und
größere Ausflüge um die Insel machen kann. Wer Lust und Kraft hat, kann
hier eine Tages-Insel-Umrundung machen mit vielen Unterbrechungen und
Landgängen zu den Stränden.
Die Gezeiten sollten dabei beachtet werden. Wenn das Wasser zurück
geht, vergrößert sich die Paddelstrecke erheblich. Vorsicht auch mit
großen Steinen und Felsen, die flach unter der Oberfläche des glasklaren
Wassers liegen. Ob zu Fuß, per Rad oder Boot – der Wohlfühleffekt
sollte nicht lange auf sich warten lassen.
Angenehm ist auch der Fakt, dass es auf der kleinen Insel keine Raubtiere gibt. Keine Bären oder Pumas haben es jemals auf die Insel geschafft. Das größte einheimische Tier auf Land bleibt damit das Reh. Das gemeinste Raubtier der Insel ist wohl der kleine beißende Sandhüpfer und die Mücken, die im Schatten gerne ihre Opfer ärgern.
Vom Boot aber auch von Land aus kann man oft Robben sehen, die neugierig ihren Kopf aus dem Wasser stecken oder im kühlen Nass rumtoben. Hin und wieder wird Savary Island auch von Walen und Delfinen besucht.
Warm ist das Wasser vor Savary lediglich bei Flut, wenn die erhitzten Sandstrände wieder überspült werden und ihre Wärme ans Wasser abgeben. Dann ist Badezeit. Je tiefer, desto kälter – so wie wir das vom kanadischen Pazifik eben kennen.
Um die Insel zu erreichen, bedarf es – wie üblich bei Inseln – Boot
und/oder Fähre für den Reiseweg. Von Vancouver (Horseshoe Bay) ausgehend
bringt die Sunshine Coast Fähre den Reisenden nach Langdale, von dort
geht es weiter mit dem Auto über Sechelt nach Earls Cove, wo die zweite
Fährfahrt nach Saltery Bay beginnt. Von Saltery Bay ist es nochmal ca.
eine Fahrtstunde bis Lund (über Powell River).
In Lund bringt ein Wassertaxi Mensch und Gepäck ans Zielufer. Eine
Reservierung ist empfehlenswert. Genaueres dazu gibt es auf der
Webseite des Wassertaxis.
Auch Informationen zu Gepäckbeschränkungen können hier erfragt werden.
Auch wenn die Insel relativ klein ist, sollte man sich und das Gepäck
auf Savary vom Landtaxi chauffieren lassen. Die andere Option wäre
laufen, was bei wenig Gepäck kein Problem sein sollte. Auch das Landtaxi
muss vorbestellt werden, sonst kann es zu langen Wartezeiten kommen.
Auf der Insel gibt es zahlreiche Hütten zu mieten, ein paar wenige Bed
& Breakfasts, einen Zeltplatz und ein Hostel. Für Hütten gilt zum
Großteil eine Mindestmietdauer von einer Woche.
Für die Verpflegung vor Ort dient ein Pub/Restaurant und zwei Cafes.
Alle operieren nach eher unregelmäßigen Öffnungszeiten – das Leben läuft
nach „Island-Time“. Ein kleiner Supermarkt mit exorbitanten Preisen
hilft weiterhin mit dem Notwendigsten im Lebensmittelbereich; in der
Regel bringt der Reisende aber seine Lebensmittel aus Kosten- und
Angebotsgründen vom Festland mit.
Definitiv ein erholsames und sehenswertes Ausflugsziel. Wer sich in der Gegend von Powell River oder Lund aufhält, sollte sich einen Tagestrip nach Savary Island gönnen. Und Urlauber mit ganz viel Zeit sollten vielleicht zwei oder drei Tage "Island Time" einräumen.
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