Die mächtigen Körper der Wale schieben sich langsam durch die ruhige See, minutenlange Stille bis dann wieder eine Fontäne verrät, wo sich die Meeresgiganten befinden. Ein beeindruckendes Erlebnis mit den größten Tieren des Ozeans.
An der Westküste Kanadas kann man Killer-, Grau-, Buckel- und Zwergwale zu verschiedenen Jahreszeiten sehen. Die beste Zeit für „Whale Watching“ in British Columbia ist Mai bis Oktober. Die Mehrzahl der Tiere wandert über den Winter in andere Bereiche des Pazifiks ab, um dort Nahrung zu finden und ihre Jungen zu gebären.
Die schwarz-weißen Orcas, auch Killerwale genannt, gehören zur Familie der Delfine. Sie leben in kleinen bis sehr großen Gruppen. Je nach Orca-Art sieht man Gruppen von zwei oder drei bis hin zu 60 Tieren.
Orcas kommunizieren unter Wasser mit Tönen. Das sind klickartige Geräusche, die den Walen zur Ortung ihrer Nahrung oder zur Kommunikation untereinander dient. , Auch der Mensch kann diesen Tönen über Echolote lauschen.
In den Wassern von British Columbia unterscheidet man drei Arten von Orcas an (kaum erkennbar für das Laienauge) ihren Rückenflossen.
Orcas sind keine Vegetarier. Einige ernähren sich hauptsächlich von Fisch, andere jagen Robben, Seelöwen, Delfine, Tümmler und andere kleinere Walarten.
Der Grauwal dagegen ist ein friedlicher Zeitgenosse – mehr ein Sammler als ein Jäger. Mit seinen langen Borsten im Maul filtert er den Meeresboden nach Essbarem.
15 Minuten kann das Tier unter Wasser verweilen – dann muss er zum Atmen auftauchen. Das tut er mit einer Atemfontäne, die seine Anwesenheit verrät.
Der Grauwal reist jedes Jahr ca. 18.000 Kilometer - von Mexiko bis in den Bering See im hohen Norden. Auf ihrem Weg rasten sie an mehreren Stellen, um zu fressen.
Noch vor ein paar Jahrzehnten war die Anzahl der Grauwale aufgrund der Waljagd bis an den Rand des Aussterbens gesunken und die Wahrscheinlichkeit, eines der Tiere auf einer Tour zu entdecken, war minimal. Nachdem die Tiere unter nationalen und internationalen Schutz gestellt wurden, hat sich die Population erholt und man hat heute wieder öfter das Glück, einen Grauwal zu sehen.
Auch in British Columbia kann man sie an der Westküste von Vancouver Island beobachten. März und April sind die besten Monate dafür. In einigen Jahren fressen sie so nah am Land, dass selbst eine Bootsfahrt überflüssig ist - ein Fernglas oder Teleobjektiv und das perfekte „Whale Watching“-Erlebnis ist fertig.
In Tofino und Uclulet wird jährlich im März das Pacific Rim Whale Festival ausgetragen – die Feierlichkeiten zur Rückkehr der grauen Riesen.
Während er im Winter in Japan, Hawaii und Mexiko anzutreffen ist, sieht man den Buckelwal im Sommer auch in den Wassern von BC. Wer die Buckligen sehen will, muss in den Norden von Vancouver Island reisen, an die Enden der Inside Passage.
Der Meeresriese steht auch in Kanada unter Schutz und es gibt bestimmte Richtlinien, die zu beachten sind, wenn man mit dem Boot in Walgewässern unterwegs ist. Einhundert Meter Abstand sind zum Tier zu halten – ein Abstand, die einige Touristenboote und „Whale Watching“-Anbieter regelmäßig zu brechen scheinen.
Hin und wieder entscheidet aber auch das Tier die Richtung und schaut sich seine Beobachter mal aus der Nähe an. Da kann man schlichtweg nichts machen in Sachen Abstand-halten.
Richtlinien für's Whale Watching...
Zahlreiche Anbieter konkurrieren um das Geschäft mit den Riesen. Das Angebot ist groß und auch vielseitig. Touren gibt es mit dem Motor- oder in einigen seltenen Fällen auch mit dem Segelboot – die wesentlich natur-nahere Variante.
Wer es feuchtfröhlich mag, der kann eingehüllt im attraktiv-orangen Gummianzug mit dem Zodiac, einem überdimensionalen motorbetriebenen Schlauchboot, übers Wasser preschen. Eine feuchte, etwas laute und meist kalte Angelegenheit.
Grundsätzlich wird Whale Watching in fast allen größeren Küstenstädten British Columbias angeboten: Vancouver, Steveston, Victoria und Vancouver Island generell und im Norden der Provinz.
Die hautnahste Erfahrung ist Whale Watching mit dem Kajak – eine zugegebenermaßen respekteinflößende Variante, die wir selber noch nicht ausprobiert haben, die aber definitiv auf dem Plan steht. Touren dieser Art werden fast ausschließlich im Norden von BC angeboten.
Von der Tages- bis zur Meertagestour. Immer in der Nähe der Wale. Zwar muss auch ein Kajak den Mindestabstand zum Wal einhalten, jedoch sind es oft die Wale selber, die sich neugierig den Booten nähern und ihre Plastikfreunde mal genauer anschauen wollen.
Die Tiere sind friedfertig und greifen keine Menschen an. Nichtsdestotrotz kann eine Welle ausgelöst durch einen heftigen Schwanzflossenschlag ein Kajak zum Kentern bringen. Da wäre dann Schwimmen mit den Walen auch gleich im Preis inklusive.
Kajaktouren werden beispielsweise in Telegraph Cove oder im Johnstone Strait (beides nördliches Vancouver Island) angeboten.
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