Kanada ist bekanntermaßen kein wildes und unbekanntes Land mehr. Wachsende Bevölkerung und zunehmende Urbanisierung gehören in das heutige Bild Kanadas. Nichtsdestotrotz ist das Land noch immer für seine einmalige Schönheit und seine faszinierende Natur bekannt. Finden kann man die vorallem, wenn man von den großen Straßen abbiegt und den klassischen Touristenattraktionen den Rücken kehrt.
Es lassen sich auch heute noch genügend Landstriche und Ecken finden, wo
der Abenteurer noch Abenteurer sein darf. Wo es keine Asphalt-Wege
gibt, wo der Zeltplatz keinen Komfort bietet und wo man an die schönsten
Stellen des Landes gelangt. Eine Outdoor-Erfahrung der ganz besonderen
Art.
Das sogenannte Backcountry bezeichnet die abgelegenen Regionen,
noch nah genug aber nicht in direkter Nachbarschaft zur Zivilisation.
Hier entflieht man den Menschenmengen und taucht ein in die Natur.
Oftmals sind diese Stückchen Land nicht ohne kleinere Hinternisse zu erreichen. Keine befestigten Straßen führen durchs Hinterland; maximal gibt es Geröllwege, die jeweils von ganz unterschiedlicher Beschaffenheit sind. Oftmals sind das Forststraßen, die von den großen Trucks der Holzindustrie befahren werden.
In British Columbia gibt es circa 375.000 Kilometer Backcountry-Straßen. Sie sind als solche markiert und es gibt selbst Straßenkarten für die Schotterwege.
Wenn nicht anders beschildert, ist es generell erlaubt, diese Wege zu befahren. Dabei sollte man dennoch nie vergessen, dass man die Straße mit den mächtigen Holzverladetrucks teilt. Wir haben selber zwar schon öfters mit unserem „Stadtauto“ und dem 2-Radantrieb solche Straßen befahren, unbedenklicher ist das allerdings mit Allradantrieb und mit einem Auto, was mehr Platz zwischen Boden und Unterboden bietet.
Einige Mietwagenfirmen schließen Versicherungsschutz aus beim Befahren von unbefestigten Straßen und auch der Abschleppdienst wird hier teuerer: zwischen $75 und $125 kostet die Stunde, wenn man sich hier aus dem Schlamassel befreien lassen muss. Wer in eine solche Notsituation kommt, sollte sich vorher immer telefonisch einen Kostenvoranschlag machen lassen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Generell wird empfohlen, vor der Abreise zu checken, ob es möglicherweise auf der geplanten Route Straßenschließungen wegen Überflutung oder Waldbrände gibt.
Im Backcountry sind die Möglichkeiten für einen individuelle Gestaltung des Kanada-Abenteuerurlaubs unendlich: Wildniss-Camping, Kayaking, angeln, Jagen, Klettern, Wandern und Mountainbiken - die Möglichkeiten sind unendlich und die Eindrücke unbezahlbar.
Die Route durchs Hinterland ist oftmals auch die preiswertere in Sachen Camping. Während die großen, kommerziellen Campingplätze preislich ordentlich zu Buche schlagen können, ist camping an den Fortstraßen der Provincial Parks billig (zwischen $12 und $15 Dollar bei Gruppen bis zu 6 Personen) und teilweise sogar kostenlos.
Reservierungen sind hier nicht möglich, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Und den Komfort der Stadtcampingplätze gibt es hier natürlich nicht – keine Waschräume, kein warmes Wasser. Komfort ist, was man selber dabei hat.
Alle Trails und Campingplätze sind einsehbar auf
www.sitesandtrailsbc.ca.
Hier gibt es weitere Informationen zur Ausstattung der Zeltplätze, zu
den Zufahrtswegen und zu möglichen Schließungen von Wanderwegen der
Gegend.
Entstandener Müll muss von den Backcountry-Zeltplätzen komplett wieder mitgenommen werden.
Da in abgelegenen Regionen Handys außerhalb der Empfangsreichweite sein
können, sollte man sich im Notfall in gewissen Situationen selber zu
helfen wissen. Gute Vorbereitung ist ein Muss.
Und wem der Aufwand für eine Reise ins kanadische Backcountry jetzt zu groß erscheint, der wird spätestens dann entlohnt, wenn ihm frühmorgens die kandische Sonne aus dem Zelt kitzelt und der erste Blick auf einen kristallklaren Fluss oder auf ein schneegezuckertes Bergpanorama fällt.
Und auch wer lieber nicht ab von der Zivilisation schlafen möchte, hat
noch immer das Backcountry als Ausflugsziel für einen Tag. Denn die meisten einmaligen Erlebnisse und Eindrücke warten fern ab von der Hauptstraße.
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