Granville Island - Alles für den Feinschmecker

Morgens ist es noch ruhig auf Granville Island. Einheimische, die ihren Frühsport bewältigt haben, kehren auf einen Kaffee oder auf's Frühstück ein und blättern durch die lokalen Zeitungen. Die Betreiber von Markständen bereiten sich auf das Tagesgeschehen vor. Kisten werden entladen und ausgepackt. Die gierigen Schreie der Möwen durchbrechen die morgendliche Stille.

Ab 9 Uhr täglich heißt es: frisches Obst und Gemüse, Fisch direkt aus dem Meer, Brot noch warm aus dem Ofen, italienische Spezialitäten – all diese Leckereien kann man auf dem Markt (Public Market) auf Granville Island kaufen. 

Granville Island

Der Public Market gilt als Mittelpunkt der "Insel" und zieht jährlich über 10 Millionen Besucher an.

Wenn es der eigene Zeitplan erlaubt, ist ein Besuch dort an einem Wochentag empfehlenswerter, da der Markt an Wochenenden vor lauter Kundschaft und Besuchern aus den Nähten platzt.

Der Vorteil des Wochenendes ist, dass meist musikalische Unterhaltung geboten wird. Einzelne Musiker oder Bands spielen im Freien für ein paar Münzen ihrer dankbaren Zuhörer.

Neben dem Markt findet man diverse Geschäfte hauptsächlich aus dem Kunst- und Souvenirbereich. Aber auch Restaurants – große und kleine – sind zahlreich vertreten. Fisch ist hier sehr dominant auf der Speisekarte.

Granville Island, Moewe

Theater, Kabarett, Künstlerwerkstätten, Ateliers …. alle kreativen und kulturinteressierten Besucher kommen hier auf ihre Kosten. Dennoch sollte man kein verträumtes Bild von Granville Island haben, denn was inzwischen ein Mekka für Künstler ist, war ursprünglich Industriegebiet. Rostige Hallen und alte Backsteinwände zeugen noch heute von der Geschichte der "Insel".


Der Public Market ist täglich zwischen 7 und 19 Uhr geöffnet. Für Details zum Markt, dem kulinarischen Angebot und den anderen Einkaufsmöglichkeiten einfach auf die offizielle Seite von Granville Island schauen.  


Der Weg nach Granville Island

Unser Ziel liegt auf der Südseite der Granville Bridge, bzw. mehr oder weniger darunter. Bei einem Spaziergang über die Brücke kann man einen guten Überblick über die Aktivitäten bekommen.

Was den Namen "Island" trägt, ist an sich keine Insel sondern vielmehr ein Ausläufer gen Wasser. Man braucht nicht unbedingt ein Boot, um die „Insel“ zu erreichen. Stattdessen fährt der Bus dort hin, man kann mit dem Auto fahren oder man nimmt die Füße oder das Rad.

Mit dem Bus

Der Bus des öffentlichen Nahverkehrs bringt seine Passagiere bis kurz vor den "Eingang". Bus #50 fährt aus Downtown und hält an der Kreuzung Anderson St. und West 2nd Avenue. Von hier sind es nur wenige Meter bis zum Ziel.

Auch andere Buslinien halten ein paar Blocks entfernt. Für die beste Busverbindung sollte man den Trip planner von Translink nutzen.

Mit dem Auto

Mit dem Auto ist die Anreise ist keineswegs schwierig, ur der Verkehr ist mühs. Von Downtown ist man in 10 bis 15 Minuten hier - WENN, ja wenn der Verkehr es zulässt. Die Brücken und deren Zufahrtsstraßen sind vor allem am Wochenende und im Berufsverkehr gerne verstopft.

Wie für alle HotSpots der Stadt bietet sich auch auf Granville Island ein Besuch unter der Woche an. Parkplätze sind rar und an Wochenenden schwer zu finden. Im Juni 2019 wurden die bis dato hauptsächlich kostenloses Parkplätze kostenpflichtig. Ziel ist es, den zunehmenden Verkehr einzudämmen und die Besucher mehr zum Bus- und Radfahren zu motivieren. Wir stimmen zu, denn eine Autoalternative ist entschieden entspannter. 

Kostenlos kann man nach wie vor zwischen 18 Uhr und 6 Uhr morgens parken. Ansonsten liegen die Preise pro Stunde zwischen $2 und $3, je nach Saison. 

Mit dem Wassertaxi

Die wohl angenehmste Anreise von der Downtownseite ist die mit dem Wassertaxi, welches hier Aquabus heißt. Die kleinen Wassertaxis fahren Kurzstrecken im gesamten Wasser des False Creek ab, unter anderem von Downtown (Hornby Street), Yaletown (Davie Street) und Science World.

Aquabus Vancouver

Einzelne, größere Wassertaxen (sogenannte Cyquabusse) nehmen auch Fahrräder mit, falls der Rückweg über die Brücke dann doch zu mühselig ist oder die Reise über das Wasser attraktiver erscheint.

Die Zielhaltestelle liegt zwischen dem Public Market und dem Arts Club Theater. Einzelfahrten für den Aquabus beginnen bei $3.75 pro Erwachsener. Einen Aufschlag bezahlt man für die Fahrradmitnahme auf einem der Cyquabusse. Bei mehreren Fahrten pro Tag lohnt sich der Tagespass. Bezahlt wird auf dem Boot in bar oder mit Kreditkarte. 

Die Mini-Fähre operiert täglich zwischen 6:45 Uhr und 22:30 Uhr.   

Mit dem Rad

Vancouver hat inzwischen ein gut ausgebautes Radstraßennetz und man kann auch Granville Island gut mit dem Rad erreichen und größere Straßen meiden. Wer von der Downtown-Seite radelt, der muss entweder über die Brücke radeln (am besten Burrard Bridge - die hat einen Radweg) oder aber um den gesamtes False Creek radeln, was in der Tat ein sehr schöner Radausflug ist und vorbei an Science World, dem Olympic Village und entlang des gesamten False Creek bis direkt zum Ziel führt. Die Abkürzung aus Downtown wäre wiederum das Wassertaxi.

Vor Ort gibt es zahlreiche Fahrradständer, an denen die Räder angeschlossen werden können.

Bike Vancouver

Granville Island selbst hat viel zu bieten, kann aber auch ein Zwischenstopp oder ein Ausgangspunkt für andere Aktivitäten sein. Von hier kann man einen ausgedehnten Spaziergang oder eine Radtour entlang des Wassers starten - westlich nach Kitsilano und östlich an der Seawall entlang in Richtung False Creek oder nach Chinatown. 

Unter der Granville Bridge gibt es einen Motorbootverleih für den kleinen Ausflug auf dem Wasserweg. Wer Freude am Wasser hat, dr kann auch ein Paddle Board, ein Kajak oder ein Tretboat ausleihen. Aber Vorsicht - der False Creek ist die Einfahrtschneise für viele Motorboote, die hier im Hafen ankern und auch die kleinen Wassertaxis flitzen eifrig auf und ab. Es ist also viel los auf dem Wasser. 

Für die Kleinen gibt es einen Spielplatz und einen erfrischenden Wasserpark mit großer Wasserrutsche. Eine angenehme und kostenlose Akühlung an heißen Sommertagen. (Achtung liebe Europäer: auch Kinder müssen Badekleidung tragen. ) Bei schlechtem Wetter lädt der Kids Market zu einem Besuch ein - vom Kinderfriseur, über den Indoorspielplatz (kostenpflichtig) bis zu zahlreichen Spielzeuggeschäften ist hier alles dabei, was das Kinderherz erfeut und das Elternportemonaie erleichtert.

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